Alaa Muhrez
Von Natur aus ist Alaa Muhrez eine engagierte Frau. Aufgewachsen in einer Familie, für die Engagement und Hilfe für andere selbstverständlich ist, war ihr schon in ihrer Kindheit klar, dass sie sich für Frauenrechte einsetzten will: „Ich werde erwachsen und Anwältin werden, um Frauenrechte zu verteidigen. Ich bin damit aufgewachsen, keine Anwältin zu werden, aber ich verteidige mit aller Kraft die Rechte der Frauen, damit sie Entscheidungen treffen können, die ihrem Leben und ihren Ambitionen entsprechen“, so erzählt sie aus ihrer Kindheit.
Den Start machte sie bei ihrer Ankunft in Europa. Sie organisierte Frauentreffen in Flüchtlingsunterkünften und unterstütze geflüchtete Frauen dabei, durchzuhalten. „Dann habe ich mich daran beteiligt, ihnen das Fahrradfahren beizubringen und sie dann individuell oder kollektiv durch Workshops zu verschiedenen Themen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu stärken. All dies hat vielen Frauen geholfen, eine unabhängige Persönlichkeit zu bilden und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“
„Es war ihr Glück, das mich motivierte, vorwärts zu gehen, auch mit extremer Müdigkeit, aber jemandem zu helfen, seinen Fuß auf den Anfang seines Weges zur Ankunft zu setzen“, sagt Alaa Muhrez. „Ich freue mich sehr, zu den freiwilligen Menschen zu gehören, die für die Ehre ausgewählt wurden. Ich glaube, dass jede ehrenamtliche Arbeit, die wir als Einzelpersonen leisten, zur Schaffung einer kooperativen und pluralistischen Gesellschaft beitragen wird und hilft denjenigen, die sie verdienen, Chancen zu bieten.“ Ihre Vision verbreitet sie auch als Social Media Aktivistin, um mehr Reichweite und Sensibilität für ihr Thema zu erhalten.
Makbule Tahmilci
Vor vier Jahren ist Makbule Tahmilci aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Eigentlich ist sie Biologielehrerin. Und obwohl sie selbst erst seit drei Jahren Deutsch lernt, engagiert sie sich ehrenamtlich in der Sprachvermittlung. Heißt: Makbule hilft anderen Deutschlernenden beim Deutschlernen.
Makbule ist im Programm Engagierte Newcomer:innen der GoVolunteer e.V. aktiv.
Ihre Deutschstunde für Geflüchtete findet zweimal pro Monat online statt. Der Unterricht dauert 60-90 Minuten. Im Unterricht erklärt sie Grammatikregeln und neue Wörter. Der Schwerpunkt ihres Kurses ist aber das “Sprechen”. „Ich hatte immer Schwierigkeiten beim Deutschsprechen. Viele Geflüchtete haben keine Kontakte, um Deutsch zu sprechen und zu üben. Diese Gelegenheit biete ich in meinem Kurs an. Die Teilnehmenden
erzählen über sich, sprechen über ein Thema“, sagt Makbule Tahmilci.
In ihren Kursen bereiten sich Geflüchtete auf die B1 Sprachprüfung vor. Makbule Tahmilci gibt ihnen außerdem Tipps für das Deutschlernen und für die Integration. „Meine engagierte Tätigkeit macht mir einfach Spaß. Es freut mich sehr, mit den Teilnehmenden Deutsch zu sprechen und ihnen zu helfen“, sagt sie.
Türker Göktürk
Türker Göktürk ist im Juli 2018 mit seiner Familie nach Berlin gekommen, um ein neues Leben zu beginnen. „Wir lebten für eine bestimmte Zeit im Flüchtlingsheim, an bestimmten Tagen der Woche kamen Leute, die Aktivitäten und Schulungen für Erwachsene und Kinder durchführten. Sie waren sehr hilfsbereite, freundliche und aufrichtige Menschen. Sie zeigten ein herzliches Interesse und eine Aufrichtigkeit, als ob wir seit langer Zeit mit ihnen befreundet gewesen wären. Als ich erfuhr, dass diese Leute diesen Job ehrenamtlich machen, war ich glücklich, überrascht und mein Respekt wuchs noch mehr.“
Sowohl Türker Göktürk als auch seine Frau hatten bereits Erfahrung mit Ehrenamt und diese Menschen waren für sie eine Inspiration und Motivation: „Wir haben uns entschieden, etwas freiwillig zu machen, als unser Sprachniveau ausreichte, um im Leben zu sein, ein Teil des Lebens zu sein, sich dem Leben anzupassen und jemandem nützlich zu sein.“
Seitdem engagiert sich Türker Göktürk bei LeNa. LeNa steht für Lebendige Nachbarschaft. Türker Göktürk macht dabei einen ehrenamtlichen Besuchsdienst für ältere Menschen. „Ich habe einen Tandempartner, der über 90 ist. Ich besuche ihn jede Woche regelmäßig. Wir verbringen Zeit zusammen, unterhalten uns, essen etwas, spielen Karten. Ich leiste ihm ungefähr zwei oder drei Stunden pro Woche Gesellschaft. Jede Woche, wenn er mit glücklichen, leuchtenden Augen die Tür öffnet ,Hallo, mein Freund, willkommen‘ und fröhlich ,Ooooh, hast Du wieder etwas zu essen mitgebracht‘ sagt, kann ich das Glück und die Emotionen, die ich empfinde, nicht in Worte fassen. Danke an diejenigen, die mir diese Möglichkeit gegeben haben.“